Doktorand*innen

Kollegiat*innen

Eyk Akansu, M.A.

 

eyk.akansu@fau.de

 

Eyk studierte Kommunikations-, Medien- sowie Kulturwissenschaften in Leipzig und Dublin. Nach Lehraufträgen in Buchwissenschaft und Kultursoziologie sowie Tätigkeiten in Medienwirtschaft, Kultur-, Wissenschafts- und Bildungsmanagement u.a. für die Medienforen Leipzig, das internationale poesiefestival berlin, die Universität Erfurt, die Hochschule Augsburg und das Deutsche Jugendinstitut, beschäftigt er sich nunmehr mit dem literarischen Feld DDR. Außerdem ist er Verleger der ed[ition]. cetera.

Publizität von Lyrik in der DDR. Die Lyrikreihe Poesiealbum (1967 bis 1989/90)

Das Poesiealbum kann als eine Erscheinung der sogenannten Lyrikwelle gelten, die mit dem berühmt gewordenen, von Stephan Hermlin initiierten Lyrikabend in der Akademie der Künste am 11. Dezember 1962 ihren Ausgang nahm. Neben Rezitation oder Performance setzt Publizität von Lyrik deren Veröffentlichung und Verbreitung im buchhändlerischen Sinne voraus. Die wiederum hingen von der Genehmigung durch die Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel im Ministerium für Kultur ab. Die Gutachten, die zu diesem Zweck verfasst wurden, begründen opportune Lesarten. Mit ihnen lässt sich der Diskurs um das poetisch Sagbare nachzeichnen und die Geschichte des Poesiealbums um eine Quellengattung ergänzen, deren systematische Analyse bisher ausgeblieben ist. Synchrone und diachrone Vergleiche etwa nach Herkunft oder Generation der Lyriker:innen sollen die Analyse differenzieren. Dabei ist das Vorgehen diskursanalytisch inspiriert und verbindet close mit distant reading diverser Quellen.

 

Henrique Bordini, M.A.

 

henrique.bordini@fau.de

 

Henrique studierte Romanistik und Germanistik in Brasilien und erwarb einen Abschluss in Rechts- und Sozialwissenschaften an der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul, Brasilien, mit einer Abschlussarbeit über Rechtssoziologie. An derselben Universität erwarb er einen Master-Abschluss in Vergleichender Literaturwissenschaft mit einer Arbeit über das ästhetische Denken des jungen Herder. Neben seiner musikalischen Karriere unterrichtete er Deutsch und übersetzte deutsche Literatur ins Portugiesische.

Zensursystemen im Vergleich: Brasilien und DDR

Henriques Projekt vergleicht die bürokratischen Strukturen der Zensur in der brasilianischen Militärdiktatur und der DDR. An den Beispielen Zero von Ignácio de Loyola Brandão und Rummelplatz von Werner Bräunig und den respektiven Zensurberichten und Begründungen, die in den jeweiligen Ämtern verfasst wurden, sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Zensursysteme in Brasilien und der DDR herausgearbeitet werden. Die begleitende Lektüre unzensierter, ebenfalls regimekritischer Werke wie Sargento Getúlio von João Ubaldo Ribeiro und Der geteilte Himmel von Christa Wolf sollen das Verständnis für das Verhältnis von Zensur und literarischer Öffentlichkeit vertiefen.

 

Patrick Graur, M.A.

 

patrick.graur@fau.de

 

Patrick absolvierte ein Lehramtsstudium (Gymnasium) in den Fächern Deutsch und Geschichte sowie den Elitemasterstudiengang ‚Ethik der Textkulturen‘ an der FAU Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsinteressen liegen in der rumäniendeutschen Literatur nach 1945, der interkulturellen Literaturwissenschaft, der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Tabu- und Geschlechterdiskursen in den Kinder- und Jugendmedien sowie kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Zeit des 19. bis 21. Jahrhunderts.

Die Aktionsgruppe Banat im Spannungsfeld von Literatur und Öffentlichkeit (1965–1984)

Das vorliegende Projekt macht es sich mit seinem Gegenstand der Aktionsgruppe Banat zur Aufgabe, aus literatursoziologischer und interkultureller Perspektive die Entstehungsbedingungen einer literarischen Gruppierung im sozialistischen Rumänien (1), die Produktion und Rezeption einer spezifischen Form der rumäniendeutschen Literatur in den 1960er bis 1980er Jahren (2) sowie die kulturhistorische Relevanz der dort verhandelten Konzepte von Autorschaft, Identitätskonstruktion und dem Verhältnis von Literatur und Öffentlichkeit (3) zu analysieren. Obwohl die Aktionsgruppe Banat nur in der kurzen Zeit von 1972 bis 1975 existierte – bevor sie von der Securitate aufgelöst wurde –, blieben die beteiligten Autoren, wie etwa Richard Wagner (*1952), Johann Lippet (*1951) oder Anton Sterbling (*1953), darüber hinaus relevante Stimmen im rumänisch-deutschen öffentlichen Diskurs. Dabei gilt es, philologische und textnahe Analysen der – vornehmlich in Form von Gedichten und Kurzprosa – entstandenen Literatur in Beziehung zu setzen mit Inszenierungsstrategien, intermedialen Experimenten und öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Damit erweitert die Arbeit den Blick auf diese politisch brisante und literaturwissenschaftlich relevante Phase der deutschsprachigen Literatur Rumäniens in der Zeit nach 1945.

 

Danijel Katic, M.A.

 

danijel.katic@fau.de

 

Danijel hat Theater und Medienwissenschaft (Visualität und Bildkulturen) an der FriedrichAlexanderUniversität in Erlangen studiert. Nach diversen praktischen Erfahrungen in der Kulturund Verlagsbranche sowie Tätigkeiten als Dozent für Film und Medienkultur (u.a. Volkshochschule Würzburg) ist er seit Juli 2023 als Doktorand am Graduiertenkolleg „Literatur und Öffentlichkeit“ angestellt.

Die Transformation des jugoslawischen Partisanen nach 1945 Darstellung in Literatur und Film


Mein Promotionsprojekt möchte der Transformation d
er jugoslawischen Partisanenfigur nach 1945 nachgehen und aufzeigen, wie sich das ikonische Motiv um Tito und seine Partisanen nach dem Zweiten Weltkrieg in literarischen, filmischen und letztendlich öffentlichen Darstellungen gewandelt hat. Die nationalhistorische Fokussierung auf den Partisanen resultiert aus einem
nationalen Mythos heraus, auf welchen auch noch Jahrzehnt
e nach Titos Tod referiert wird. Der Partisan ist somit als essenzielles Motiv eines nationalen Diskurses bzgl. der jugoslawischen bzw.
post
jugoslawischen Identität zu definieren. Dieser Transformation soll anhand diverser historischer, politischer und gesellschaftlicher Veränderungen, welchen Jugoslawien bzw. die postjugoslawischen Staaten unterlegen waren bzw. sind, nachgegangen werden. Als exemplarisch prägende Einschnitte sind die Nachkriegsjahre (nach 1945), der Tod Titos (1981) und der Jugoslawienkrieg (1991) anzuführen. Die Arbeit strebt somit eine gezielte Verflechtung nationaler und kulturpolitischer Diskurse an. Des Weiteren soll anhand dieser Untersuchung aufgezeigt werden, wie sich Kulturprodukte an einer politischen bzw. öffentlichen Aushandlung und letztendlich Diskursbildung beteiligen.

 

Arunima Kundu, M.A.

 

arunima.kundu@fau.de

 

Nach dem Abschluss ihres Masters in Global History an der Freien Universität und Humboldt-Universität zu Berlin, begann Arunima das Studium ihres zweiten Masters der „Intercultural Anglophone Studies“ an der Universität Bayreuth. Sie hat ein Bachelorstudium in Geschichte an der Jadavpur Universität in Kalkutta, Indien, abgeschlossen. Ihre Forschungsinteressen sind amerikanische Literatur und Kultur, postcolonial studies sowie Ideengeschichte.

Mediating Otherness in Cultural Discourse: the Planetary Posthuman Subject in Afrofuturist Science Fiction

Mein Projekt erforscht wie afrofuturistische Science-Fiction an kulturellen Diskursen zum Menschsein teilnimmt, indem sie Beispiele eines „planetary posthuman“ Subjekts kreiert, welche die Binaritäten, die auf den Diskursen von Rasse und „otherness“ aufgebaut sind, dekonstruieren. Dabei greift es auf die Forschung zu „posthumanist theory“ und das Konzept von Planetarität zurück, um ein Verständnis eines „planetary posthuman“ zu ermöglichen. Das Konzept des Cyborgs verkörpert eine posthumane Subjektivität mit einem planetaren Bewusstsein und verleiht diesem eine konkrete Form. Das Ziel ist es zu untersuchen, wie ein „afrofuturist planetary posthuman“ zum öffentlichen Diskurs und der kulturellen Entwicklung in den Vereinigten Staaten und Nordamerika beitragen kann. Dieses Projekt wählt ein intermediales methodologisches Vorgehen mit einer engen Textbindung und genauen Analyse der Hollywood Science-Fiction Filme, sowie der gegenwärtigen Science Fiction Literatur in der Form von Romanen und Comics.

 

Wesley Moore, M.A.

 

wesley.moore@fau.de

 

Wesley stammt aus Charleston, South Carolina, und erwarb einen BA in Germanistik und einen MA in Linguistik an der University of South Carolina. Im Jahr 2021 schloss er ein Masterstudium in Nordamerikastudien an der FAU Erlangen-Nürnberg ab und war dort im Anschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Nordamerikastudien und islamisch-religiöser Studien tätig.

Blurred Boundaries: Internet, Authenticity, and the Individual in 21st Century US Literature

In meiner Doktorarbeit untersuche ich, wie sich die US-amerikanische Literatur des 21. Jahrhunderts mit neuen Medientechnologien und deren Auswirkungen auf das Individuum und den Roman auseinandersetzt. Durch die Analyse der Literatur von Jennifer Egan, Ben Lerner und Lauren Oyler untersuche ich, wie diese Werke traditionelle Vorstellungen von Grenzen in Bezug auf Konzeptualisierungen von „Authentizität“ und Genre neu definieren: Grenzen zwischen Historie und Fiktion, physischen und virtuellen Räumen sowie öffentlichen und privaten Vorstellungen des Selbst. Trotz der Anzeichen von unscharfen Grenzen vermute ich, dass die Autoren den physischen Raum und die persönliche Kollaboration gegenüber virtuellen Räumen und Online-Diskursen bevorzugen. Schließlich möchte ich die Rolle des Romans in der Öffentlichkeit des 21. Jahrhunderts erforschen und vorschlage die analysierten Werke als demokratische Kontrapunkte zum steigenden Illiberalismus, der im Internet erkennbar ist.

 

Noran Omran, M.A.

 

noran.omran@fau.de

 

Studium der Deutschen Sprache und Literatur (B.A.) bis 2019 und der Deutschen Literatur (M.A.) bis 2021 an der Universität Marburg; Masterarbeit über das Thema ›Werkpolitik: Christian Kracht Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten, Imperium und Die Toten‹. Bis September 2022 Promotionsstudentin und Lehrbeauftragte am Institut für Neuere deutsche Literatur der Universität Marburg. Seit Oktober 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im DFG Graduiertenkolleg ›Literatur und Öffentlichkeit in differenten Gegenwartskulturen‹ mit einem Promotionsvorhaben zur deutschsprachigen Alternativpresse ab 1968.

Die Medien der deutschsprachigen Underground-Literatur – Netzwerke transnationaler Gegenöffentlichkeiten im 20. Jahrhundert

Ausgangspunkt des Promotionsvorhabens ist die von der deutschsprachigen Alternativszene selbst formulierte Feststellung, die ab 1968 ins Zirkulieren gebrachten Journale gehorchten einem inszenierten Chaos. Visuell werden vorsätzlich ungeordnete Seiteninhalte politischer, literarischer, religiöser Umwälzungen dieser Umbruchszeit dem Publikum in einer von thematischem Pluralismus und typographischer Heterogenität geprägten Seitengestaltung unterbreitet. Bunte, visuell wie inhaltlich überfrachtete Hefte liefern ein auf den ersten Blick unübersichtliches, im Bricolage-Stil kompiliertes Chaos. Genauer besehen erweist sich die scheinbare Willkür allerdings als diskursiv begründet, als Element strategischer Distinktion im zeitgenössischen Kulturbetrieb. Die inszenierte Heterogenität der Journale, die amateurhafte Anmutung ihrer Gestaltung, ihrer Produktion und Distribution, aber auch ihre ostinate Tendenz zur Vernetzung durch wechselseitige Zitation geben eine Eigenlogik zu erkennen, deren Funktionsweise, Wirkung und kulturgeschichtliche Verortung freizulegen sich mein Projekt zum Ziel gesetzt hat. Die Aufmerksamkeit gilt insbesondere der Netzwerkbildung zwischen vermeintlich nicht zusammengehörigen /-passenden U-Journalen. Synchron publizierte Journale wie Ulcus Molle Info (1969-1990), Gasolin 23 (1973-1986) und Boa Vista (1974-1983), konturieren je für sich, gerade aber auch in der perennierenden Interaktion untereinander, sowie im Austausch mit Romanen und Lyrik-Anthologien der transnationalen Underground-Szene, im Wechselspiel mit den kulturellen Artefakten der englischsprachigen Beatniks der 1950er und 60er Jahren, im Rekurs auf die Surrealisten und Dadaisten der Moderne, in der scharfen Abgrenzung gegenüber der high- und mid-culture ihr spezifisches Verständnis einer Literatur des/im Underground. Dieses rhizomartige Verweisnetzwerk, wie es sich etabliert, sich zu erkennen gibt, sich über sich selbst verständigt und sich abgrenzt, welche Lektüren es eröffnet, welche kulturpoetische Relevanz ihm zukommt, möchte die geplante Untersuchung mit den Mitteln einer kulturgeschichtlich ausgerichteten Medien- und Materialphilologie sichtbar machen, in der Fläche ebenso wie in Form von close-readings.

 

Lisa Seuberth, M.A.

 

lisa.seuberth@fau.de

 

Während ihres Lehramtstudiums in Englisch und Französisch hat Lisa als studentische Hilfskraft in der Amerikanistik sowie im Sprachenzentrum der FAU gearbeitet. Danach war sie weiterhin als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für amerikanische Literatur und am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur an der FAU tätig. Ihre Forschungsinteressen beinhalten das US-Amerikanische Literatursystem, African American Studies, Critical Whiteness Studies und die digitalen Geisteswissenschaften.

Whiteness as Usual? American Africanism in the 21st-Century Novel

Das Promotionsprojekt untersucht die Nachwirkungen von American Africanism (Morrison), einer kulturellen Praxis, die White supremacy und anti-Blackness befördert, in US-amerikanischen Öffentlichkeiten und die Rolle preisgekrönter Romane in der Gestaltung eines Wertesystems, in dem entsprechende rassifizierte Diskurse zirkulieren. Ich argumentiere, dass im 21. Jahrhundert vermehrt jene Literaturen kulturelles Kapital in Form von Literaturpreisen erhalten, die der weit verbreiteten Schwarz-Weiß Dichotomie ein transkulturelles Programm entgegenstellen. Ziel der Dissertation ist es demnach nicht nur Strukturen von White supremacy und anti-Blackness in der US-amerikanischen Preisindustrie und in preisgekrönten Romanen aufzuzeigen, sondern auch die vielfältigen Strategien für deren Dekonstruktion.

 

Laura Sturtz, M.A. & M.St.

 

laura.sturtz@fau.de

 

Laura studierte Europäische Literaturen und Kulturen sowie Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der University of Oxford. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung und des Max-Weber-Programms sowie Hilfskraft am Lehrstuhl für NdL/Komparatistik in Freiburg. Ihre Forschungsschwerpunkte betreffen die deutschsprachige Gegenwartsliteratur, Strategien des postmigrantischen und interventionistischen Schreibens, feministische und intersektionale Lesarten sowie deutsch-jüdische Literatur.

Literarische Intervention und Gesellschaftliche Vision im Postmigrantischen Schreiben der Gegenwart.

Das Projekt fokussiert die sich wandelnde deutschsprachige Literaturlandschaft ebenso wie die dazugehörigen Diskurse, verbunden mit einer größeren Vielstimmigkeit und Sichtbarkeit pluraler Biografien und Zugehörigkeiten, wie sie Sasha Marianna Salzmanns Außer Sich (2017), Olivia Wenzels 1000 Serpentinen Angst (2020), Shida Bazyars Drei Kameradinnen (2021) und Fatma Aydemirs Dschinns (2022) erzählerisch wie formalästhetisch umsetzen. Diese ‚radikale Diversität‘ von Lebensrealitäten steht der Vorstellung einer homogenen deutschen Gesellschaft entgegen, welche die Vielschichtigkeit von Identitäten marginalisiert, und entwirft mehrdeutige Zugehörigkeiten, die nicht mehr entlang normativer Deutungen von Herkunft, Sexualität oder Familie gedacht werden. Das vorliegende Projekt verfolgt dabei einen intersektionalen Ansatz, der die gewählten Texte, die sich durch ihre kritische Adressierung einer deutschsprachigen Gegenwartskultur auszeichnen, als eine Form des interventionistisch-politischen Schreibens versteht, als Teil eines Diskurses zwischen Literatur und Öffentlichkeit.

 

Ruxandra Teodorescu, M.A.

 

ruxandra.teodorescu@fau.de

 

Ruxandra studierte Literatur, Medien und Kultur der Moderne, M.A. an der Universität Mannheim, dem King’s College London und der University of Exeter. Während Ihres Studiums hat Ruxandra als geprüfte wissenschaftliche Hilfskraft in der Amerikanistik und Anglistik gearbeitet sowie als Tutorin im Bereich International Cultural Studies. Nach Ihrem M.A. Abschluss blieb sie weiterhin als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Mannheim tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Posthumanismus, Philosophie des Geistes sowie Moral und Ethik in Bezug auf die amerikanische Literatur.

The Moral Posthuman: An Examination of Human and Artificial Co-Existence in North American SF Discourse

Das Dissertationsprojekt ist an der Schnittstelle von Literatur- und Kulturwissenschaft, kritischem Posthumanismus, Ethik der künstlichen Intelligenz, Philosophie des Geistes und Medienwissenschaft angesiedelt und untersucht, wie literarische, öffentliche und wissenschaftliche Diskurse differenzierte Verständnisse von KI abbilden. Sie untersucht, wie die Koexistenz von Menschen und KI in Literatur und Film dargestellt wird und wie diese Darstellungen moralische Standards in Frage stellen um damit einen eher posthumanistischen Ansatz zur Moral verfolgen. Diese Untersuchung befasst sich mit Science-Fiction-Erzählungen über verschiedene Formen von KI, die Begriffe wie Empfindungsvermögen, Bewusstsein, Intelligenz und Kommunikation hinterfragen, um zu zeigen, wie Literatur ein Medium der Debatte und eine Form der Erforschung sein kann, wenn es um verschiedene posthumane Ansätze zur Definition von Leben geht.

 

Maximilian Würz, M.A.

 

maximilian.wuerz@fau.de

 

Maximilian studierte Medienmanagement in München, Communication Management an der CSUCI sowie Literatur und Medien an der Universität Bayreuth. Nach seinem Masterabschluss war Maximilian zunächst für zwei Jahre in der IT-Branche als Data Analyst tätig, ehe er sich aufgrund seines starken Interesses an computergestützten Textanalyseverfahren und Kurzen Formen der Literatur für eine Stelle des GRK „Literatur und Öffentlichkeit“ an der FAU bewarb.

Neue Perspektiven auf die Kurzgeschichte – literatursoziologische und medienwissenschaftliche Studien über die Gattung in der Gegenwart

Die wissenschaftliche Perspektive auf Kurzprosa war bisher vorwiegend eine poetologische, mit der untersucht wurde, welche Auswirkungen die Kürze auf Texte hat. Einer im Entstehungsprozess von Kurzprosa vorgelagerten Frage wurde bisher hingegen wenig Aufmerksamkeit geschenkt: Warum entscheiden sich Autor*innen für das Verfassen von Prosatexten in kurzer Form? Oder unter Einbezug von ökonomischen, medialen und soziokulturellen Bedingungen: Was sind die treibenden Faktoren hinter der Genese von Kurzprosa? Mit der geplanten Arbeit möchte ich dieser Frage in zeitlich und soziokulturell differenten Gegenwarten ab 1945 nachgehen. Neben einer Untersuchung der Funktionen und Relationen beteiligter Akteur*innen, sollen die Einflüsse von gesellschaftlichen Veränderungsprozessen sowie der Materialität und Medialität auf kurze narrative Texte aufgegriffen werden. Zusätzlich werden in der Arbeit die bewussten Entscheidungen von Autor*innen, Texte in kurzer Form zu verfassen, als strategische soziale Akte, um im Bourdieu’schen Sinne Kapital zu erwerben, interpretiert und das Potenzial der Kurzprosa zeitnah auf gesellschaftlich relevante Debatten zu reagieren, mittels computergestützter Verfahren empirisch analysiert.

 

Assoziierte

Chiona Hufnagel, M.A.

 

chiona.hufnagel@fau.de

 

Chiona studierte im Bachelor „English and American Studies“ und „Germanistik“ und absolvierte den Masterstudiengang „Ethik der Textkulturen“ und „North American Studies: Literature and Culture“. Sie ist seit ihrem Bachelorstudium Stipendiatin des Begabtenförderungswerks „Stiftung der deutschen Wirtschaft“. 2018 verbrachte sie vier Monate auf dem Yankton Sioux Reservat in der feministischen Organisation „Native American Women’s Health Education Resource Center“ in Lake Andes, South Dakota. Das Praktikum hat sie dazu veranlasst sich in ihrer Masterarbeit und nun auch in ihrer Dissertation mit Fragen von Indigenität und Geschlecht zu befassen.

Decolonial Constructions of Masculinities in North American Indigenous Writing Since the Late 1960’s

Chionas Projekt betrachtet literarische Texte nordamerikanischer indigener Autor*innen, die seit den 1960er Jahren veröffentlich worden sind. Sie analysiert, wie diese Texte Nordamerikas hetero cis-Patriarchat, seine kolonialen Konstruktionen von Männlichkeit, problematisieren und Konzepte von Maskulinität erweitern und neu erdenken. Aufgrund dessen, dass Fragen nationaler indigener Identität und Sexualität/Geschlechtsidentität in der Öffentlichkeit oft als voneinander getrennte Themen verhandelt worden sind, verweisen die ausgewählten Texte auf die Notwendigkeit indigene Identität und ein diverses Verständnis von Geschlecht zusammen zu führen. Da Männlichkeiten besonders dann lesbar werden, wenn sie nicht von einer männlichen, heterosexuellen und körperlich gesunden cis-Person aus der Mittelschicht performiert werden, betrachtet das Projekt auch Konstruktionen queerer und weiblicher Männlichkeiten. Durch ein „reparatives“ Lesen der literarischen Texte treten die im Text angelegten reparativen Praxen, die dominante Vorstellungen von Geschlecht dekolonialisieren können, besonders hervor. Daher fasst das Projekt Freude, Hoffnung, Humor und dekoloniale Liebe und Intimität als „radical embodied reparative practices of resurgence“.

 

Jonas Meurer, M.A.

 

jonas.meurer@uni-bamberg.de

 

Jonas Meurer ist seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und seit 2021 Mitglied der Bamberger Graduiertenschule für Literatur, Kultur und Medien. Schwerpunkte in Forschung und Lehre umfassen die deutschsprachige Literatur um 1800, zwischen 1918 und 1968 sowie der Gegenwart, die Literaturpolitik der ‚Neuen Rechten‘ sowie Literatur- und Interpretationstheorien.

Friedrich Georg Jünger nach 1945: Publizität – Netzwerke – Rezeption

Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Position und den Positionierungen des Lyrikers, Romanciers, Essayisten, Technik- und Kulturkritikers Friedrich Georg Jünger (1898-1977) im literarisch-kulturellen Feld nach 1945. Ziel ist zum einen die detaillierte Rekonstruktion der Prozesse und Praktiken, die dem einstigen ‚Konservativen Revolutionär‘ (Armin Mohler) seit der unmittelbaren Nachkriegszeit öffentliche Sichtbarkeit verschafften. Zum anderen werden die daraus resultierenden Effekte – wie Jüngers Publizität von verschiedenen Akteuren kontextualisiert, verhandelt oder bewertet wurde – analysiert. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei rechtskonservativen Intellektuellenmilieus und Gegenöffentlichkeiten, die für die Rezeptionsgeschichte Jüngers einen konstitutiven Einflussfaktor darstellen. Methodisch ist das Projekt an der Schnittstelle von Autorschafts-, Diskurs-, Feld- und Netzwerktheorie angesiedelt.